30. Juni 2023
Digital Construction – zwei Studierende ziehen Bilanz
Louise Bachelard
Projektassistentin
CARTE BLANCHE

Naomi Selm und Arrigo Burgener studieren Digital Construction an der Hochschule Luzern. Im Gespräch wollten wir von ihnen wissen, was sie sich vom neuen Studium erhofften, wie sie den Einfluss der Digitalisierung auf die schweizerischen Bauprozesse einschätzen und wo sie reale Chancen für den Einsatz von KI in der Baubranche sehen.

Arrigo Burgener und Naomi Selm, Digital Construction Studierende

Ihr habt als eine der ersten das neue Studium Digital Construction an der Hochschule Luzern gewählt und schliesst in Kürze ab. Warum habt ihr euch dafür entschieden und mit welchen Erwartungen seid ihr ins Studium gestartet?

Naomi Selm: Der neue Studiengang Digital Construction hat mich direkt angesprochen. Die Möglichkeiten und Herausforderungen, welche die Digitalisierung und der Einsatz moderner Technologien im Baubereich mit sich bringen, interessieren mich sehr. Meine Erwartung war eine fundierte Ausbildung in den Bereichen digitale Planung, Bautechnologien, BIM, Virtual Reality und weitere relevante Themen zu bekommen. 

Arrigo Burgener: Schon während meiner Ausbildung als Hochbauzeichner Fachrichtung Architektur entdeckte ich meine Begeisterung für BIM. Das Digital Construction -Studium an der HSLU war daher eine bewusste Entscheidung, meine digitalen Fähigkeiten im Bauwesen auszubauen. Meine Erwartungen waren entsprechend hoch, da ich mir eine umfassende Auseinandersetzung mit den vielfältigen Aspekten der digitalen Bauwelt erhofft habe.

Wurden diese Erwartungen erfüllt?

Naomi Selm: Meine Erwartungen wurden ganz klar übertroffen. Ich denke, dass die Studierenden dieses Studiengangs mit einem gefüllten Rucksack in die Bauindustrie treten werden, wo sie die Chance haben, die Digitalisierung voranzutreiben und innovative Technologien, Methoden und Prozesse zu implementieren.

Arrigo Burgener: Das Studium übertrifft meine Erwartungen. Es bietet umfassende Einblicke in die Digitalisierung der Bauindustrie. Praxiserfahrene Dozenten teilen wertvolles Wissen aus aktuellen Projekten. Spannende Exkursionen zu Baustellen und anderen Schulen bereichern unsere Ausbildung. Die praxisnahe Herangehensweise ist für mich als Vollzeitstudent äusserst wertvoll.

Wie schätzt ihr den konkreten Einfluss der Digitalisierung auf den Bauprozess in der Schweiz ein?

Naomi Selm: Die Digitalisierung hat zweifellos einen signifikanten Einfluss. Der Einsatz moderner Methoden wie BIM erleichtert die Zusammenarbeit, ermöglicht eine bessere Kommunikation, reduziert Fehler und verbessert die Effizienz. Auch das Datenmanagement wurde durch zentrale Datenverwaltung, Echtzeitkollaboration sowie verbesserte Dokumente erheblich verbessert. 

In welchen Bereichen seht ihr noch Aufholbedarf im Punkto digitaler Zusammenarbeit? Wo liegen aktuell noch die grössten Chancen?

Arrigo Burgener: In der Zusammenarbeit von Architekten und Behörden. Papierbasierte Bauanträge sind nicht zeitgemäss. Eine digitale Einreichung mit automatisierter Dokumentenprüfung bietet eine vielversprechende Möglichkeit, die Effizienz in der Bauindustrie zu steigern. Durch diesen Schritt können nicht nur bürokratische Hürden reduziert, sondern auch ökologische Nachhaltigkeit gefördert werden.

Aktuell sprechen alle von künstlicher Intelligenz und ChatGPT ist omnipräsent. Wo seht ihr hier reale Chancen für die Baubranche? 

Naomi Selm: Ich denke, dass der Einsatz von KI der Baubranche konkrete Chancen wie Effizienzsteigerung, Risikomanagement, Qualitätskontrolle, Baustellenüberwachung, Nachhaltigkeit, verbesserte Planung und Entscheidungsunterstützung bietet. Bauunternehmen können so Zeit und Kosten sparen, die Sicherheit verbessern und umweltfreundlichere Lösungen entwickeln.

Bildquelle: rawpixel.com auf Freepik

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