Spätestens 2050 wollen die meisten Länder Netto-Null erzielen – so auch die Schweiz. Dafür braucht es nicht nur eine drastische Reduktion der CO₂-Emissionen, sondern auch die Entfernung unvermeidbarer Restemissionen. Eine besonders effiziente, naturbasierte Lösung bieten Mikroalgen.
Der Überschuss an Kohlendioxid in der Atmosphäre ist der Haupttreiber des Klimawandels. Studien zufolge müssen bis Mitte des Jahrhunderts jährlich rund 7-10 Milliarden Tonnen CO₂ aus der Atmosphäre entfernt werden, um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen – doch wie?
Neben natürlichen CO₂-Senken wie Wäldern und Mooren werden weltweit unterschiedliche Methoden zur CO₂-Entfernung entwickelt. Diese reichen von naturbasierten Ansätzen bis hin zu rein technischen Verfahren wie der direkten Luftabscheidung mit Spezialfiltern.
CO₂-Entfernung und Speicherung mit Biomasse (BiCRS)
Die Arrhenius AG setzt auf einen seit Jahrmillionen bewährten Prozess: die Photosynthese von Mikroalgen. Diese binden CO₂ aus der Luft und nutzen es zur Biomasseproduktion. Die Biomasse wird anschliessend getrocknet und dauerhaft im Untergrund gespeichert.

Mikroalgen vermehren sich extrem schnell durch Zellteilung und können so bis zu 50-mal mehr CO₂ aufnehmen als Bäume. Mit einem Kilogramm Algenbiomasse lässt sich rund 1,9 kg CO₂ aus der Atmosphäre entfernen.
Reaktoren für rasches Wachstum
Die von Arrhenius entwickelten Photobioreaktoren schaffen optimale Bedingungen für das Algenwachstum – ressourcenschonend und nachhaltig. Sonnenlicht dient als natürliche Energiequelle und idealerweise stammen die nötigen Nährstoffe aus Abwasser, das dabei gleichzeitig durch die Mikroalgen gereinigt wird.
Im Vergleich zur herkömmlichen Algenzucht in offenen Becken, liefern die neuartigen Reaktoren von Arrhenius eine deutlich höhere Produktivität pro Fläche. Zur Einordnung: Rund 8 Prozent der Sahara würden theoretisch genügen, um die Welt CO₂-neutral zu machen.
CO2-Entfernungszertifikate
An erster Stelle steht die Reduktion von Emissionen. Weniger CO₂ auszustossen ist und bleibt die wirksamste Strategie gegen den Klimawandel. Um Netto-Null zu erzielen, müssen jedoch auch die verbleibenden Restemissionen entfernt werden. Durch die Einlagerung der getrockneten Biomasse entstehen CO₂-Entfernungszertifikate, mit denen Unternehmen und Organisationen diese unvermeidbaren Restemissionen ausgleichen können.