3. September 2025
Netto-Null beginnt im Aussenraum – wie Biodiversität Immobilienwert schafft
Nathalie Baumann
Senior-Projektleiterin für Biodiversität bei nateco
CARTE BLANCHE

Der Weg zu Netto-Null ist nicht nur eine Frage von Energie und Technik. Auch Aussenräume leisten zentrale Beiträge – für Klimaanpassung, Biodiversität und Werterhalt von Immobilien. Doch wie macht man diese Leistungen sichtbar und messbar?

Klimaneutrale Gebäude sind in aller Munde. Doch während Heizungen ersetzt und Photovoltaikanlagen installiert werden, bleibt ein entscheidender Faktor oft unberücksichtigt: der Aussenraum. Dabei bieten naturnahe Freiflächen, Dächer und Fassaden ein enormes Potenzial für die Reduktion von Hitze, die Speicherung von Wasser und die Förderung von Artenvielfalt. Kurz: Sie leisten einen Beitrag zu Netto-Null und steigern zugleich den Immobilienwert.

Für Eigentümer:innen und Entwickler:innen wird diese Perspektive zunehmend relevant. Denn ein Gebäude, das überhitzte Aussenbereiche oder pflegeintensive Rasenflächen bietet, verliert langfristig an Attraktivität. Umgekehrt zeigen Studien, dass biodiversitätsfördernde Aussenräume die Aufenthaltsqualität erhöhen, klimatische Risiken mindern und den Marktwert stabilisieren können.

Doch wie lässt sich dieser Mehrwert messen? Hier setzt die Arbeit der nateco an. Gemeinsam mit Partner:innen haben wir in einem aktuellen Projekt einen praxisnahen Kriterienkatalog entwickelt, der Biodiversität an Immobilien systematisch bewertet. Die Basis bildete eine vergleichende Analyse bestehender Systeme (DGNB, SNBS, NIMMO), ergänzt durch eine Fallstudie. Das Ergebnis: Ein schlankes, praxistaugliches Instrument, das neun zentrale Themenfelder abdeckt von Vegetationsvielfalt über Biotopvernetzung bis hin zu gebäudeintegrierten Massnahmen.

Ein konkretes Beispiel ist das Areal eines grossen Produktionsgebäudes in Grenchen. Dort haben wir im Rahmen einer Standortentwicklung Massnahmen wie Entsiegelung, Baum- und Strauchpflanzungen, extensive Dachbegrünungen sowie Nisthilfen geplant. Mithilfe des Kriterienkatalogs konnten diese Massnahmen nicht nur qualitativ beschrieben, sondern auch anhand von Kennwerten bewertet werden – etwa zum Anteil entsiegelter Flächen, zur Vielfalt der Vegetation oder zur Wirksamkeit der Gebäudebegrünung. So wurde sichtbar, welchen konkreten Beitrag die Aussenräume zur Klimaanpassung, zur Biodiversität und zum langfristigen Immobilienwert leisten.

Die Botschaft ist klar: Netto-Null im Bauwesen gelingt nur mit Einbezug des Aussenraums. Naturnahe Gestaltung schafft messbare ökologische Leistungen und gleichzeitig wirtschaftliche Vorteile. Doch dafür braucht es Fachwissen, Standards und professionelle Begleitung. Genau hier kommen wir als nateco zum Zug: Wir machen Biodiversität planbar, messbar und wirksam und verbinden so ökologische Verantwortung mit ökonomischem Mehrwert.

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