17. März 2022
Sieben neue Ideen für die Zukunft des Bauens im iRoom
Fabian Cortesi
Partner & Geschäftsleiter, IEU Kommunikation AG
UNSER SCHAFFEN

Das Swissbau Innovation Lab vom 3. bis 6. Mai 2022 an der Swissbau Compact in Basel zeigt auf, wie sich die Bau- und Immobilienwirtschaft durch die Digitalisierung verändert und welche neuesten Technologien und Lösungen die Entwicklung bestimmen. Das Highlight: sieben Prototypen für das High Performance Building, welche die Partner während einem Jahr gemeinsam erarbeitet haben. Diese neuen Ideen werden an der Swissbau Compact in der iRoom-Show zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert und im Innovation Village im Detail erklärt.
 

Das Swissbau Innovation Lab ist die Plattform für digitale Transformation der Swissbau. Sie bringt Partner aus allen Disziplinen der Bau- und Immobilienbranche zusammen, um gemeinsam die Zukunft der Bau- und Immobilienwirtschaft zu diskutieren und mit neuen Ideen zu gestalten. Dieser Prozess wird von den Main Partnern Bauen digital Schweiz / buildingSMART Switzerland und dem Schweizerischen Ingenieur- und Architektenverein SIA moderiert.

Im Fokus der Collaboration stehen drei reale Bauprojekte. Während einem Jahr haben interdisziplinäre Partner-Teams  in einem Ideenlabor neue Lösungen entwickelt und sich mit den realen Challenges von drei Arealen befasst: Das Areal S-TATES in Windisch, «The Tower» von uptownBasel in Arlesheim und «HORTUS» auf dem Areal BaseLink in Allschwil. 

Der Kollaborationsprozess der Partner
Nach einem virtuellen Kick-off im Januar 2021 fanden mehrere Workshops im Rahmen der Vorbereitung für das Swissbau Innovation Lab 2022 statt. An den Design Thinking Workshops trafen sich die Partner erstmals physisch vor Ort an den drei Arealstandorten. Nach inspirierenden Brainstorming-Sessions, Gesprächen und Diskussionen online und vor Ort kam im November 2021 die interdisziplinäre Co-Creation zum erfolgreichen Abschluss.

Stets dabei waren das Kamerateam von tvision und der in Los Angeles beheimatete Schweizer Regisseur Simon Steuri. Während der Partner-Workshops haben sie die spannendsten und emotionalsten Momente der Collaboration festgehalten.

Das Resultat: 7 Prototypen für das High Performance Building
Nach dem Motto «Think outside the box» sind in diesem Kollaborationsprozess neue Lösungen entstanden: sieben wegweisende Prototypen für das High Performance Building! Diese werden an der Swissbau im iRoom als Film und im Innovation Village in den Partner-Quartieren erstmals präsentiert. Mehr Information zu den Prototypen finden Sie auf der Website der Swissbau oder weiter unten im Blog.

Immersive Show im iRoom im Mai an der Swissbau Compact
Der Regisseur Simon Steuri hat mit den sieben Prototypen ein virtuelles Erlebnis kreiert, welches auf der 270°-Grossleinwand greifbar wird. In den Partner-Quartieren im Innovation Village geben die Partner weitere spannende Details zu ihren Ideen bekannt. Die Feedbacks der Besucher zu den Ideen werden direkt über eine digitale Mitwirkungsplattform abgeholt.

Erleben Sie die Prototypen auf der Grossleinwand und reservieren Sie sich jetzt Ihren Platz in der iRoom-Show: www.swissbau.ch/iroom

Video-Trailer zur iRoom-Show



Gerne geben wir Ihnen einen kurzen Überblick zu den entstandenen Prototypen:

Prototypen für das Areal BaseLink
Das Gebäude “HORTUS – House of Research, Technology, Utopia and Sustainability” auf dem Areal BaseLink in Allschwil ist ein Zuchtort für neue Ideen. Eine Quelle von Energie mit einer Haltung, die Technologie und Nature verbindet, Wissenschaft und Utopie anregt und Nachhaltigkeit nicht nur ökologisch, sondern auch menschlich und sozial vorlebt. Das Konzept zu HORTUS sieht vor, die graue Energie und die CO2-Emissionen, die durch Planung, Bau und Betrieb entstehen, innerhalb einer Menschengeneration zu amortisieren. Um die Ziele der Ressourceneffizienz zu erreichen, sind neue Baukonzepte und -methoden gefragt. Diese bedingen neue Strukturen in der Baubranche und integrierte Ansätze werden von Beginn an notwendig.

Prototyp «Integrating Design Workflow»

Kern der Idee: Anforderungen im Dialog erarbeiten und umsetzen
Moderation: Peter Scherer, Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik FHNW
Partner: HABG FHNW, Inspacion, Jauslin Stebler, Kilchenmann, E-Mitwirkung, SIA, smino

Damit auf dem Areal BaseLink ein High Performance Building entstehen kann, muss das Bauwerk aufgrund von echten Anforderungen geplant und umgesetzt werden. Jedoch sind die Anforderungen aus der Nutzung und Bewirtschaftung in der Planung meist noch nicht bekannt. Abhilfe schafft hier der Prototyp «Integrating Design Workflow» mit der Möglichkeit, alle Anforderungen gemeinsam und iterativ zu optimieren. Mit diesem Vorgehen wird der Dialog zwischen Bestellung und Planung systematisiert und konsequent auf realistische Anforderungen ausgerichtet.

Prototyp «Das selbstlernende nachhaltige Gebäude»

Kern der Idee: Mit intelligentem Datenmanagement zu CO2-Neutralität
Moderation: Alar Jost, pom+ Consulting & Lea Hasler, Bauen digital Schweiz / buildingSMART Switzerland
Partner: BdCH, buildup, CRB, Hochschule Luzern – Technik & Architektur, Jauslin Stebler, pom+ Consulting, Rhomberg, SAP Bau 4.0, Selmoni

Die Bauherrin Senn hat sich mit dem Gebäude HORTUS zum Ziel gesetzt, alle CO2-Emissionen, die durch Planung und Bau entstehen, innerhalb nur einer Menschengeneration im Betrieb komplett zu amortisieren. Diese Zielvorgabe wird am besten erreicht, wenn die Anreize für ein ökologisch optimiertes Nutzerverhalten ökonomisch relevant sind. Der Prototyp «Das selbstlernende nachhaltige Gebäude» unterstützt die Nutzer auf diesem Weg ideal und setzt dafür voll auf durchgängig datenbasierte Prozesse. Im Zentrum steht ein Operating Model, das Eigentümerin, Betreiber und Nutzende gleichermassen einbindet. Weitere Bestandteile sind ein umfassendes Monitoring, personalisierte Anreize und die laufende Selbstoptimierung dank künstlicher Intelligenz.


Prototypen für das Areal S-TATES
Kleine und mittelgrosse Projekte bestimmen einen grossen Teil des Bauvolumens in der Schweiz. S-TATES in Windisch AG vertritt mit seinen rund 3'800 m2 diese Areale und macht klar, welche Herausforderungen aktuell zu lösen sind. Es braucht neue Ansätze zur Transformation des Schweizer Gebäudeparks und die Prozesse müssen im Kontext der KMU-Landschaft neu gedacht werden. Zentrale Herausforderungen des Areals S-TATES sind die digitale Planung und Ausschreibung sowie einen ressourcenoptimierten Betrieb, welcher auf den Standort zugeschnitten ist. Gerade in kleineren Arealen braucht es adäquate Prozesse und Tools, um das Konzept der Kreislaufwirtschaft zu einer realistischen Vision weiterzuentwickeln.

Prototyp «Future Simulator»

Kern der Idee: Toolbox für eine integrierte Potenzialanalyse
Moderation: Manuel Frey, Gruner
Partner: AFC, EQUA, Gruner, Inside Reality, Jauslin Stebler, Luucy, Nomoko, SSA Architekten, Xella Porenbeton

Heute verfehlen viele Energiekonzepte die Zielwerte in der Praxis deutlich. Der «Future Simulator» liefert das Werkzeug, um diesen Performance Gap im Areal S-TATES vorzubeugen. Der Prototyp nutzt digitale Methoden, um über alle Phasen des Planungs-, Bau- und Betriebsprozesses das maximale Potential zu erschliessen. Als Toolbox zeigt er mit umfassenden Simulationen eine ideale Integration des Projekts in die gebaute Umwelt auf und ebnet damit den Weg für eine datengetriebene Entscheidungsfindung. Dabei werden die Wünsche von Auftraggeber und späterem Nutzer im Kontext einer ganzheitlichen Nachhaltigkeitsbewertung berücksichtigt. Mit Visualisierung als universelle Sprache werden die Resultate für Experten und Laien gleichermassen interaktiv erlebbar.

Prototyp «Digitaler Bauherren-Konfigurator»

Kern der Idee: Mit Daten zu faktenbasierten Entscheidungen
Moderation: Peter Staub & Isabel Gehrer, pom+
Partner: Bühler+Scherler, dormakaba, Hälg, Kaulquappe, pom+ Consulting, Feller by Schneider Electric, sun2wheel

Während dem Bauvorhaben werden viele unterschiedliche Fragen an den Bauherrn herangetragen. Insbesondere für private Bauherren und kleine KMU wie die S-TATES AG ist es eine grosse Herausforderung, zeitgerecht die richtigen Antworten zu finden. Oft sind die Konsequenzen der Entscheide auf den Lebenszyklus der Immobilien weder dem Bauherrn noch seinen Projektpartnern ausreichend bewusst. Der «Digitale Bauherren-Konfigurator» füllt genau diese Lücke und hilft dem Bauherrn, seine Anforderungen konkreter zu formulieren und Entscheide so zu fällen, dass der Lebenszyklus optimiert wird. Der Konfigurator führt Schritt für Schritt durch alle Fragestellungen und ermöglicht faktenbasierte Entscheidungen dank umfassenden Daten und Simulationen. Das «E-Wheel» ist ein integrierter Bestandteil und bietet ein Dashboard zu Energieverbrauch und CO2-Emissionen sowie den Kosten aller Planungsoptionen. Damit bildet es eine solide Grundlage für ein klimaneutrales Bauwerk.


Prototypen für das Areal uptownBasel
Im Schorenareal in Arlesheim BL entsteht ein Kompetenzzentrum für Industrie 4.0. Mit ihrer Expertise und Vernetzung im Bereich Industrie 4.0 macht die Firma uptownBasel AG das rund 70’000 m2 grosse Areal zu einem Anziehungspunkt für Hightech-Firmen. uptownBasel ist der Inkubator für Innovation und Technologietransfer in der Region Basel und Vorzeigeprojekt in Sachen Nachhaltigkeit. Das Gebäude “The Tower” bildet den Arbeitsort der Zukunft ab, fördert die Kollaboration und erfüllt hohe Nachhaltigkeitsziele. Um den hohen Anforderungen gerecht zu werden, braucht es eine neu gedachte Ausschreibung und Planung sowie einen Einsatz modernster Materialien und Technologien.

Prototyp «The Integrated Team»

Kern der Idee: Expertisen-Konfigurator zur Ausschreibung von Teamkompetenz
Moderation: Marc Pancera, IttenBrechbühl
Partner: buildagil, buildingminds, buildup, IttenBrechbühl, maurusfrei Architekten, Siemens

Die Ansprüche an das Gebäude "The Tower" in uptownBasel sind hoch – insbesondere hinsichtlich Nachhaltigkeit und Nutzungsflexibilität. Um diese zu erfüllen, schlägt "The Integrated Team" einen innovativen Prozess zur Projektabwicklung vor: Neu schreibt die Bauherrschaft nicht mehr das Projekt an sich aus, sondern die nötigen Kompetenzen eines Projektteams. Dazu werden die Anforderungen mit dem «Expertisen-Konfigurator» systematisch erfasst und die passendsten Teammitglieder auf dem «Knowhow-Marketplace» gesucht. Neben den Anforderungen wird vor allem auch die Zusammenarbeit innerhalb des Teams beurteilt – mit der Bauherrschaft als Teil davon. Das Resultat: Die richtigen Leute für das beste Projekt!

Prototyp «DNA Tower»

Kern der Idee: Das Gebäude als lebender Organismus
Moderation: Nora Bukovits, PAZ Academy
Partner: Designraum, Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik FHNW, PAZ Academy

In uptownBasel treffen hohe Nachhaltigkeitsziele und eine Offenheit für neue Materialisierungs- und Konstruktionssysteme aufeinander. «The Tower» soll zum Arbeitsort der Zukunft im Bereich Life Science Technologien werden. Damit das gelingt, wünscht sich der Bauherr eine Gebäudestruktur, welche mit offenen Flächen über mehreren Etagen Begegnungen fördert. Der «DNA-Tower» erfüllt diese hohen Anforderungen durch ein neues Gebäudesystem. Durch Biotechnologie und Biocomputation entsteht eine flexible und intelligente Architektur, die sich selbst repariert und sich an die Umwelt und die sich ständig ändernden Anforderungen anpasst. Der «DNA Tower» verknüpft die drei Kernthemen Design, Natur und Architektur. Der Schlüssel dazu: Parametric und Generative Design!

Prototyp «Building as Software»

Kern der Idee: Bauen nach den Prinzipien der Programmierung
Moderation: Thomas Rohner, Berner Fachhochschule, Bauen digital Schweiz / buildingSMART Switzerland
Partner: ABB, HEGIAS

Um der Vision von uptownBasel gerecht zu werden, braucht es einen Paradigmenwechsel in der Planung. Der Prototyp «Building as Software» folgt einem radikalen Ansatz: Das Gebäude wird bereits ab der Entwicklungsphase konsequent programmiert, modularisiert und parametrisiert. Dabei gelten die Prinzipien der Software-Entwicklung. Die Grundstruktur des Gebäudes stellt den Kern (Core) dar, welcher durch die Nutzerbedürfnisse modular ergänzt wird (Shell). Alle Funktionen, Bau- und HLKSE-Elemente werden als Module in der Plattform verknüpft und mit Virtual Reality visualisiert.

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